Sich hinzusetzen und einen Jahresrückblick zu schreiben kann sowohl motivierten als auch stolz machen. Es geht nicht darum das neue Jahr besser, aufregender und glanzvoller zu gestalten als das Vergangene! Ein Jahresrückblick bedeutet für mich zu reflektieren, zu lernen und Stolz zu empfinden. Denn viel zu selten lassen wir ein Gefühl wie Stolz uns selbst gegenüber zu. Und mir geht es oft so, dass ich in einem rauchendem Wirbel aus Höhen und Tiefen gerne einmal vergesse mich auf die Erfolge zu konzentrieren und mich auf die Tiefen fokussiere. Vielleicht ist es euch schon mal aufgefallen: Bekommt man Kritik, misslingt etwas oder man scheitert, bleibt dies zehn mal besser in unserem Gedächtnis, als Lob oder ein Erfolgserlebnis.
Also nutze ich meinen Blog dazu, die richtigen Fragen zu stellen. Fragen, die auch euch zum Nachdenken anregen sollen. Fragen, die mein Jahr vielleicht nicht vollständig wiedergeben, mir aber helfen zu erkennen, welch großes und erfolgreiches Abenteuer das vergangene Jahr für mich war.
WAS HAT SICH FÜR DICH IN DEN LETZTEN 12 MONATEN GEÄNDERT?
Die größte Veränderung für mich in diesem Jahr: Ich habe Gleichgesinnte gefunden!
Um ehrlich zu sein, ich hatte etwas Schiss mich selbstständig zu machen, weil ich Angst hatte allein zu sein. Denn es ist ja so: ohne feste Arbeitsstätte hat man auch keine Kollegen mehr. Und die Jahre zuvor hatte ich nicht viel Kontakt zu anderen Fotografen und Kreativen. Es hat sich eher immer so angefühlt als wäre ich allein in der großen weiten Welt. Aber das hat sich dieses Jahr wirklich extrem geändert. ich habe nicht nur gleichgesinnte Kollegen, sondern auch einige kreative Freunde gefunden. Ich fühle mich mit meiner Art, meiner Lebensweise und meiner Einstellung zum Leben nicht mehr so alleine.
WIE HAST DU DICH GEÄNDERT?
Das vergangene Jahr war für mich wohl das Aufregendste in meinem bisherigen Leben. Die beiden Fotos liegen genau ein Jahr auseinander. Und ob man es nun sieht oder ob ich mir es nur einbilde: Ich habe mich verändert und das merke ich. Ihr denn auch?
Viele Kleinigkeiten und auch einige große Dinge sind anders. Aber für mich die wirklich wichtigste Sache: zu mir selbst finden.
Nach diesem Jahr habe ich das Gefühl zum ersten Mal wirklich zu mir gefunden zu haben. Ja, ich war schon immer ein recht selbst reflektierender Mensch, habe gerne an mir und meinen Fehlern gearbeitet. Aber es fühlt sich für mich gerade so an, als würde ich zum ersten Mal sagen können: DAS BIN ICH - zu 100%.
Mein Job, meine Lebensweise, meine Beziehung, meine Freunde - alles um mich herum wird durch mich bestimmt und hat die Form, die ich mir wünsche und immer erhofft habe.
WELCHE FEHLER HAST DU GEMACHT, AUS DENEN DU LERNEN KANNST?
Die beste Version aus sich selbst zu machen, halte ich ehrlich gesagt für eine Illusion. Wir sind menschlich und machen Fehler. Manchmal auch ohne es überhaupt zu merken. Man kann aber an sich arbeiten und zu einer Version von sich selbst werden, auf die man stolz ist!
In diesem Jahr habe ich gemerkt, wie ich in sozialen Gruppen immer mehr aufdrehe, immer lauter werde und im Mittelpunkt stehen "muss". Bis es dann in das komplette Gegenteil geschlagen ist! Wedding Meet-up in München. Größen, wie Marina Scholze und Carmen von CandI saßen neben mir und ich habe für alle Leute Namensschilder geschrieben. Ich hatte meinen Kalligrafie-Stift dabei und wollte zeigen was ich kann. Und in dem Moment hat es angefangen: Mein Herz hat gerast, die Hände haben angefangen zu zittern und der Kreislauf hat völlig verrückt gespielt. Füße hochlegen, kalter Waschlappen oder etwas zu Essen - nichts hat geholfen. Dass sich alle Sorgen gemacht haben, war zwar unglaublich toll, hat aber denke ich die Situation fast nur noch verschlimmert. Jetzt, Monate später bin ich mir fast sicher: ich hatte eine Panik-Attacke.
In diesem Jahr habe ich auf die harte Tour lernen müssen (und ich lerne immer noch): Setze dich nicht zu sehr unter Druck. Denn Leute, DAS kann ich gut! Ich bin selbst mein größter Kritiker. Und selbst Entspannungsübungen wie beim Yoga waren eine Weile lang ein MUSS. Einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen war ein MUSS. Social-Media zu pflegen war ein MUSS, Mails sofort zu beantworten war ein MUSS.... ihr merkt worauf das hinausläuft. Und diesen Fehler habe ich lange bereut. Denn nach dieser Attacke konnte ich fast zwei Wochen lang nur wenige Stunden schlafen. Ich habe sofort Herzrasen bekommen, wenn ich nur an die Situation gedacht habe. Und darüber geredet habe ich ausschließlich mit einem ganz kleinen Kreis.
Und nun bin ich immer noch dabei mich nicht zu sehr unter Druck zu setzen.
Fehler sind etwas Gutes! Solange man etwas daraus lernt!
WELCHES WAR DAS BEDEUTUNGSVOLLSTE GESCHENK, DAS DU DIESES JAHR BEKOMMEN HAST?
Steffen und Ich - drei Tage in einem Baumhaus. Und ich wusste von nichts! Mehr muss ich dazu glaube ich nicht sagen, oder?!
WOZU HAST DU DEINE MEINUNG ODER HALTUNG GEÄNDERT?
Eine Beziehung besteht nicht aus Absolutheiten. Eine Beziehung ist ein sensitives Werk aus Geben und Nehmen. Es ist gesund nicht ALLES von einer Person zu bekommen. Es ist gut eine Beziehung zu haben, die nicht zu zweit funktioniert, sondern andere Menschen braucht. Zu zweit gegen den Rest der Welt ist nur in Romanen romantisch und für die Ewigkeit. Die Realität ist ein feines Netzwerk aus Partner, Freunden und Familie, die alle eine Rolle darin spielen, ein glückliches Leben zu formen.
WIE WÜRDEST DU DEIN JAHR IN EINEM SATZ BESCHREIBEN?
WELCHER RAT HAT DIESES JAHR BEI DIR ETWAS VERÄNDERT?
Es war mehr als nur ein Rat. Es war eine intensive Woche voller In- und Output. Diese wundervollen Menschen haben mir zu vielen Themen was Privates und Berufliches angeht ihre ehrliche Meinung gesagt und auch mit mir daran gearbeitet, was ich verbessern kann.
Wenn ihr auf das Bild klickt, kommt ihr direkt zu meinem ausführlichen Blogeintrag, was genau ich da in Italien mit diesen Ladies getrieben habe!
Aber an dieser Stelle möchte ich einfach noch einmal Danke sagen!
DANKE für euer Ohr, euren Rat und euer Lachen. Ich bin froh euch zu kennen!
WAS HAST DU DIESES JAHR ZUM ERSTEN MAL GETAN?
Oh so viel! Und wie wundervoll es war!
Saft-Kur, 5 Tage, Steffen hat mir verboten jemals wieder eine zu machen :D
..und noch so vieles mehr. Man könnte es auch "das Jahr der Ersten Male" nennen.
WELCHES ERLEBNIS / WELCHE TAT MACHT DICH STOLZ?
Wenn ich nun die Geschichten in diesem Blogpost anschaue, kann ich nur staunen, was für ein berauschendes Jahr ich hinter mir habe.
Ich kann sagen: Ich bin stolz ein solches Jahr gelebt zu haben, mit allen Höhen und Tiefen. Ich bin stolz jeden Tag an mir zu arbeiten und nicht dem Stillstand zu verfallen. Ich bin stolz mir selbst treu zu bleiben.
Und nun bist du dran! Natürlich würde ich mich wahnsinnig freuen, wenn du deine Antworten mit mir teilst. Dennoch ist das kein Muss. Ich hab ja dieses Jahr gelernt: Nicht zu viel unter Druck setzen...
Danke euch, für ein berauschendes Jahr! ich bin mir sicher: Du warst auch Teil davon!
Deine Vroni.
Wenn du noch mehr Funken und Inspiration zur Jahresreflexion möchtest, schau dich doch einfach mal in meinem Etsy-Shop um.
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